Chronik

Die Gründung der Wehr (Artikel vom Sommer 2002)

Am 12. Mai 1892 wurde die erste Freiwillige Feuerwehr auf dem Gebiet des heutigen Ortsteiles Neuwürschnitz gegründet. Die Freiwillige Feuerwehr Neuwittendorf, damals Kreis Zwickau, wurde am 1. Januar 1899 im Gasthof des Ortes gegründet. Bis 1894 gab es in dem Ort überhaupt keine Feuerwehr, sondern laut einer Vereinbarung zwischen den Gemeinden Neuwiese und Zschocken von 1883 einen Feuerlöschverband. In diesem mussten die Neuwittendorfer ihren festgesetzten Dienst leisten. Dieser war wiederum mit den Neuwiesern gemischt und stand unter der Leitung des Neuwieser Gemeindevorstandes. 1884 kaufte der Gemeindevorstand von der Stadt Hartenstein eine sogenannte Stoßspritze, die von Druckmannschaften und Wasserträgern bedient werden musste. Das Kommando hatte der Spritzenmeister, der das auf der Spritze befindliche Strahlrohr führte. Die Wasserträger waren in zwei Glieder aufgeteilt und bildeten die Wasserreihen, durch die in 12 roten Blecheimern der Spritze das erforderliche Wasser zugeführt wurde. Jährlich zweimal fanden „Spritzproben“ statt, meist nach Pfingsten und nach der Kirmes.

Am 12. Mai 1892 gründete sich die Freiwillige Feuerwehr Neuwiese. Ein Bittgesuch an die Zschockener Gemeinde um Beihilfe wurde abgelehnt. Nach einem zweiten Gesuch wurde die Beschaffung einer Spritze für Neuwittendorf sowie der Bau eines Spritzenhauses Realität. Im Dezember 1893 beschloss man im Gasthof, eine Dienst-Pflicht-Feuerwehr einzuberufen. Um diese Wehr ein gutes Aussehen zu verschaffen, kleideten sich die Mitglieder aus eigenen Mitteln ein. Zur Uniform gehörte damals eine weiße Leinenbluse und eine schwarze Ledermütze. Hinzu kam noch ein weißer Mannschaftsgurt, der allerdings von der Gemeinde Zschocken ausgeliehen wurde. Die Übungen – aller 14 Tage – fanden vorerst nur im Fußdienst statt. Am 16. August 1894 bildete die Neuwittendorfer Pflichtfeuerwehr den 3. Spritzzug von Zschocken. Die Spritze musste von Hand gezogen werden, bis die Gemeinde zwei Jahre später einen Vorderwagen bewilligte, dem zwei Pferde vorgespannt waren.

Mit der Gründung der Freiwilligen Feuerwehr am 1. Januar 1899 wurde die bis dato bestehende Pflichtfeuerwehr aufgelöst, da sich alle der Freiwilligen angeschlossen hatten. Die Wehr nahm geschlossen am 1. September 1901 am Stiftungsfest der Freiwilligen Feuerwehr Niederwürschnitz teil. Vom 11. bis 13. August 1906 fand die feierliche Steigerhausfeier statt. Am 26. September wählten die Mitglieder Ernst Schüppel als Hauptmann, da der bisherige Branddirektor Clemens Erler zum Gemeindevorstand von Hoheneck berufen wurde. Da während des ersten Weltkrieges die Mitglieder der Wehr zum größten Teil bei Militär waren, begann erst 1920 wieder ein neues Leben in der Wehr. Durch den Zusammenschluss von Neuwiese mit Neuwittendorf im Jahre 1928 und den Bau des Depots an der Lindenstraße (heute: Zwei Linden) wurde das alte Steigerhaus in Neuwittendorf überflüssig und abgebrochen.

Wird ein Jubiläum begangen, ist es stets interessant, auch einmal auf längst vergangene Jahrestage zu blicken. So feierte am Himmelfahrtstag 1934 die Freiwillige Feuerwehr – vormals Neuwittendorf – ihr 40-jähriges Bestehen Der Bürgermeister Englert übermittelte seine Glückwünsche, verbunden mit einer kurzen Ansprache im Auftrage des Landesverbandes Sächsischer Feuerwehren. Der Wehrführer Albert Meyer dankte und versprach auch weiterhin den Feuerwehrdienst zur Zufriedenheit der Einwohnerschaft auszuführen. Danach forderte der Bürgermeister die Kameraden und anwesenden Gäste auf das Jubiläum im Waldhaus zu feiern. Am 1.Juli 1936 wurde der Zusammenschluss der Wehren von Neuwürschnitz 1 (Oberwürschnitz) und Neuwürschnitz 2 (Neuwiese)unter dem Namen Freiwillige Feuerwehr Neuwürschnitz vollzogen.

Die Entwicklung nach 1945 (Artikel vom Sommer 2002) Nach dem zweiten Weltkrieg musste die Wehr neu formiert werden, weil viele Kameraden nicht wieder zurückkehrten. Dies ist dem Ort damals gelungen. Auch damals gab es schon eine sehr gute Jugendarbeit. 1964 wurde die Jugendfeuerwehr Neuwürschnitz gegründet. Es war damals die stärkste Jugendfeuerwehr im ehemaligen Bezirk Karl-Marx-Stadt (heute Regierungsbezirk Chemnitz).

Im Jahr 1972 wurde dann der Schulungsraum an das bestehende Depot angebaut, was für die Kameraden damals eine große Verbesserung brachte. 1983 wurde begonnen einen Sanitär- und Küchenbereich plus Verwaltungsraum (Wehrleiterzimmer) in Eigenleistung zu errichten, was leider erst 1990 fertiggestellt werden sollte. Endlich konnte von einem „kompletten“ Depot gesprochen werden.

Von der Feuerwehr Chemnitz wurde 1991 ein erstes TLF 16-25 abgekauft. Mit Hilfe vieler staatlicher Fördermittel wurde 1992 das ehemalige Neuwieser Depot (damals: Neuwürschnitz OT II) mit 3 Einliegerwohnungen reaktiviert. Trotz dieser großen Verbesserung war damals schon klar das in einem kleinen Ort wie Neuwürschnitz, zwei Standorte zu betreiben nicht die beste Lösung sein kann. 1994 wurde für den zweiten Standort ein weiteres TLF 16-25 von der Partnerwehr aus Schwalmtal übernommen. Damit war die Wehr sehr gut ausgerüstet. Aufgrund der technischen Gegebenheiten (im Winter herrschten Temperaturen nicht weit über dem Gefrierpunkt im Depot I) und dem vervielfachten Verkehrsaufkommen am Depot I (hinter dem Gasthaus Würschnitztal) bestand seitens der Feuerwehr Neuwürschnitz aber bereits damals der große Wunsch nach einem Neubau an einem anderen Standort, was aber leider zu dieser Zeit finanziell unmöglich war.
Nach der Eingemeindung von Neuwürschnitz nach Oelsnitz/Erzgebirge und ersten Gesprächen mit dem Oelsnitzer Bürgermeister über unsere Sorgen und Nöte bestand wieder Hoffung auf ein neues modernes Gerätehaus. In diesem Zusammenhang ist Herrn Richter wirklich ein großes Lob auszusprechen. Seinem persönlichen Engagement ist es zu verdanken das es im Jahr 2001 zum „ersten Spatenstich“ für unser neues Gerätehaus gekommen ist.
Unsere älteren Kameraden hätten wohl nicht geglaubt das sie das noch erleben dürfen: „AUGUST 2002 EINWEIHUNG des neuen GERÄTEHAUSES“. Durch den Neubau fühlen wir uns aber auch sehr verpflichtet (immerhin ist es das Geld der Steuerzahler und damit der Bürger der Stadt Oelsnitz) So ist es für die Wehr Neuwürschnitz auf Grund das fast alle Kameraden auswärts arbeiten ein großes Problem die Einsatzbereitschaft „rund um die Uhr“ zu gewährleisten. Wie bei den meisten Wehren im Landkreis würden wir gerne unsere Mannschaft aufstocken.
Wir freuen uns über jedes Kind (ab 10 Jahre) was Interesse an unserer Jugendfeuerwehr zeigt und über jeden Bürger (ab 16 Jahre) der gerne bei den „großen“ mitmachen möchte.

 WehrleiterGeburtsdatumAmtszeit
1Adolf Ebert09.01.18681922 – 1936
2Arthur Adner11.02.19031936 – 1945
3Richard Freitag02.12.18951936 – 1945
4Rudolph Mayer11.01.19031945 – 1952
5Richard Ebert13.11.19011952 – 1960
6Richard Graube15.02.19061960 – 1966
7Reiner Schuffenhauser23.11.19421966 – 1972
8Curt Ebert24.09.19291972 – 1978
9Manfred Tauscher11.05.19511978 – 1984
10Jörg Fischer18.12.19521984 – 2004
11 Jörg Trommer08.08.19632004 – 2016
12 Markus Kästner17.07.19752016 – 2021
13 Eric Wolf03.01.1992seit 2021

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